Ein Vermögensverzicht liegt dann vor, wenn eine Person ihr Vermögen oder Teile davon verschenkt. Oder wenn sie freiwillig auf Vermögen verzichtet, das ihr zustehen würde. Wenn sie also zum Beispiel ihren Kindern Geld schenkt oder eine Liegenschaft unter dem eigentlichen Wert verkauft.
Siehe Merkblatt Ergänzungsleistungen
Erfolgen die Ausgaben aus wichtigen Gründen, gelten sie nicht als Vermögensverzicht. Wichtige Gründe sind Ausgaben für den Lebensunterhalt (wenn Einnahmen fehlen), Auslagen für berufliche Aus- und Weiterbildungen oder auch Investitionen, die nötig sind, um den Wert von Wohneigentum (Haus, Wohnung usw.) zu erhalten.
Eine Person mit einem Vermögen von weniger als CHF 100 000 darf ihr Vermögen pro Jahr maximal um CHF 10 000 verringern. Gibt sie mehr als CHF 10 000 von ihrem Vermögen aus, so gilt der darüber liegende Betrag als Vermögensverzicht.
Laro hat ein Vermögen von CHF 50 000. Dieses Jahr vermacht er seiner Tochter ein Vorerbe von CHF 15 000. Da er sein Vermögen in diesem Jahr um mehr als CHF 10 000 verringert hat, gelten CHF 5000 als Vermögensverzicht. Die CHF 5000 werden bei der Berechnung der Ergänzungsleistungen zum Vermögen hinzugezählt.
Hat eine Person ein Vermögen, das grösser als CHF 100 000 ist, so darf sie davon pro Jahr maximal 10 Prozent ausgeben, ohne dass die Ausgabe bei den Ergänzungsleistungen angerechnet wird. Der Betrag, der 10 Prozent übersteigt, gilt als Vermögensverzicht.
Faba hat ein Vermögen von CHF 200 000. Sie spendet dieses Jahr einer Kulturinstitution CHF 30 000. Damit die Ausgabe bei der Berechnung der Ergänzungsleistungen nicht berücksichtigt würde, hätte von ihrem Vermögen maximal 10 Prozent, also CHF 20 000 ausgeben dürfen. Der Betrag, der 10 Prozent übersteigt, gilt als Vermögensverzicht. Folglich werden CHF 10 000 bei der Berechnung der Ergänzungsleistungen zum Vermögen hinzugezählt.