Leistungen der Sozialversicherungen – Artists Take Action

Was bezahlt die Krankenkasse bei Unfall?

Die obligatorische Krankenversicherung kommt auch für die Heilungskosten bei einem Unfall auf, sofern keine andere Versicherung leistungspflichtig ist (siehe auch Berufsunfallversicherung UVG und Militärversicherung MV). Hierfür fällt die normale Kostenbeteiligung an (Franchise, Selbstbehalt).

Auch übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Folgen von Unfällen, sobald die Unfalldeckung nach der obligatorischen Berufsunfallversicherung UVG ganz oder teilweise aufhört.

Siehe hierzu KVG Art. 8 Abs. 2 und 3.

Die obligatorische Krankenversicherung kommt nicht für den Lohn- und Erwerbsausfall. Für dessen Abdeckung wird eine separate, freiwillige Taggeldversicherung benötigt.

Hinweis Berufsbereich Tanz

Bei Tänzer:innen kann es vorkommen, dass Unfallversicherungen, um nicht für die Kosten aufkommen zu müssen, argumentieren, bereits bestandene Abnützungserscheinungen hätten zum Unfall geführt und dass die Verletzung damit nicht auf den aktuellen Unfall zurückzuführen sei.

Leistungen für Angestellte

Angestellte sind von Gesetzes wegen in der separaten Berufsunfallversicherung UVG obligatorisch gegen die Kostenfolgen von Unfällen versichert, die sich während der Arbeit und auf dem Arbeitsweg ereignen. Die Berufsunfallversicherung ist nicht Teil der obligatorischen Krankenversicherung KVG. Ist das Arbeitspensum bei mindestens einer Arbeitsstelle grösser als 8 Stunden pro Woche, sind Angestellte auch gegen Berufskrankheiten und in der Freizeit gegen die Kostenfolgen von Nichtberufsunfällen NBU gedeckt.

Tipp Doppeldeckung bei UVG und KVG vermeiden und Prämien sparen

Angestellte, die durchschnittlich mindestens 8 Std. pro Woche bei mindestens einer Arbeitgeber:in angestellt sind, geniessen den Versicherungsschutz bei der obligatorischen Berufsunfallversicherung UVG auch bei Nichtberufsunfällen und können gegen Nachweis die Unfalldeckung bei der Krankenkasse aufheben. Dies spart monatlich Prämien.

Die Deckung und Leistungen der Berufsunfallversicherung sind umfangreicher als jene der Unfallversicherung der Krankenkasse nach KVG.

Vorsicht bei kurzen Anstellungsverhältnissen

Personen mit kurzen, wechselnden oder unregelmässigen Anstellungsverhältnissen ist empfohlen, die Unfalldeckung bei der Krankenkasse bestehen zu lassen, damit der Unfallschutz fortwährend gewährleistet ist, auch wenn dadurch zwischenzeitlich eine doppelte Deckung besteht.

Vorsicht bei gleichzeitiger selbstständiger Erwerbstätigkeit

Achtung: Angestellte, die gleichzeitig auch Tätigkeiten als Selbstständigerwerbende ausüben, sollten den Unfallzusatz bei der Krankenversicherung KVG nicht sistieren. Die Unfallversicherung UVG kommt nicht für Berufsunfälle aus selbstständiger Erwerbstätigkeit auf, sofern hierfür keine separate Versicherung nach UVG abgeschlossen worden ist.

Unfallleistungen für Selbstständigerwerbende

Da sich Selbstständigerwerbende nicht oder nur erschwert in der Berufsunfallversicherung gegen die Kostenfolgen von Unfällen versichern können, sind sie normalerweise bei der Krankenkasse unfallversichert.