Leistungen der Sozialversicherungen – Artists Take Action

Was geschieht bei Nichtbezahlen der Rechnungen ?

Die Rechnungen der Krankenkasse sind zu bezahlen:

für die Krankenkassenprämien
für von der Versicherung übernommene Kosten für medizinische Leistungen, die unter der Jahresfranchise liegen
für die Selbstbehalte und
für die Spitalbeiträge

Nach Ablauf der Zahlungsfrist sendet die Versicherung mindestens eine Mahnung zu. Wird die Mahnung nicht beglichen, wird ein Betreibungsverfahren eingeleitet mit einer Nachzahlungsfrist von 30 Tagen.

Folgen bei Nichtbezahlen der Rechnungen der Krankenkasse

Risiko der Überschuldung

Die Krankenkassenprämien sind sogenannte Kopfprämien und persönlich geschuldet. Kann eine versicherte Person die Krankenkassenprämien, nach Leistungsbezug die Jahresfranchise oder andere der Kasse geschuldete Kosten nicht bezahlen, folgen Betreibungen, verbunden mit hohen Verwaltungskosten.

Kein Wechsel zu günstigerer Kasse möglich

Solange gegenüber der Krankenkasse offene Schulden in der obligatorischen Grundversicherung bestehen, kann die Kasse nicht gewechselt werden. Der Umstieg auf eine günstigere Kasse ist blockiert.

Stopp der Kostenübernahme ausser bei Notfallversorgung

Einige Kantone setzen Zahlungssäumige, die ihre Schulden trotz Betreibung nicht bezahlen, auf eine schwarze Liste. Wer auf dieser Liste aufgeführt ist, wird auf Notversorgung gesetzt. Das bedeutet, dass die Versicherung die Kostenübernahme für alle Leistungen ausser der Notfallversorgung so lange stoppt, bis die ausstehenden Prämien, Kostenbeteiligungen, Verzugszinsen und Gebühren bezahlt sind. Kostenübernahme für medizinische Leistungen wird nur noch bei lebensbedrohenden Notfällen gewährt, Wahleingriffe sind nicht gedeckt.

Schwarze Liste in den Kantonen: AG, LU, TG, TI, ZG. Nach Kritik der eidgenössischen Ethikkommission haben folgende Kantone die schwarze Liste wieder abgeschafft: GR, SG, SH und SO.

Quellen:

Sozialinfo

Profamilia

Eltern haften für die Bezahlung der Krankenkassenprämien ihrer Kinder

Eltern haben die Krankenkassenprämien ihrer unmündigen Kinder zu bezahlen, und zwar bis zum Ende des Monats, bis ein Kind volljährig wird. Stehen noch Prämien aus, die während der Kindheit nicht bezahlt wurden, so kann ein Kind auch nach Eintritt der Volljährigkeit nicht belangt werden. Eine dazu eingeleitete Betreibung ist nichtig.

Für allfällige Krankenkassenschulden aus der Kindheit haften die Eltern. Die alte Gesetzgebung, wonach unmündige Kinder für ihre Krankenkassenschulden haften, sobald sie volljährig werden, ist seit 2024 nicht mehr gültig (KVG Art. 61a).