Sozialversicherungen verstehen – Artists Take Action

Wie wird der AHV-Mindestbeitrag erreicht?

AHV-Mindestbeitrag für Erwerbstätige

Mindesteinkommen zur Erreichung des AHV-Mindestbeitrags

AHV-Mindestbeitrag CHF 514 pro Jahr.

Wer erwerbstätig ist, bezahlt die Beiträge über Abzüge beim Erwerbseinkommen. Zur Deckung des Mindestbeitrags von CHF 514 ist folgendes Erwerbseinkommen notwendig:

Angestellte: Mindestverdienst jährlich alle versicherten Erwerbseinkommen zusammen CHF 4851
Selbstständigerwerbende: Mindestverdienst jährlich insgesamt CHF 9701

Wird der Mindestverdienst nicht erreicht, entsteht eine Vorsorgelücke, die zur Kürzung der Rente von AHV und IV führt.

Der individuelle Kontoauszug der AHV gibt Auskunft, ob Beitragslücken bestehen. Der Mindestbeitrag darf 5 Jahre rückwirkend nachgezahlt werden, um AHV-Beitragslücken zu füllen. Die Versicherten haben sich selbst um die Nachzahlung zu kümmern.

Nichterwerbstätige und Studierende

AHV-Mindestbeitrag CHF 514 pro Jahr.

Nichterwerbstätige und Studierende müssen den Mindestbeitrag von CHF 514 entrichten. Sie müssen sich selbst um die Bezahlung kümmern.

Nichterwerbstätige melden sich hierzu bei der kantonalen AHV-Ausgleichskasse ihres Wohnkantons.

Studierende melden sich hierzu bei der kantonalen AHV-Ausgleichskasse jenes Kantons, in dem sie an der Bildungsinstitution (Schule, Höhere Fachschule, Fachhochschule, Universität) immatrikuliert (eingeschrieben) sind.

Wird der AHV-Mindestbeitrag nicht einbezahlt, entsteht eine Vorsorgelücke, die zu einer späteren Kürzung der AHV- oder IV-Rente führen kann.

Sonderregelung für Ehepaare

Doppelter AHV-Mindestbeitrag CHF 1028 pro Jahr.

Nichterwerbstätige Ehepartner:innen sind in der Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV, der Invalidenversicherung IV und der Erwerbsersatzordnung EO mitversichert, wenn die andere Ehepartner:in erwerbstätig ist und im betreffenden Kalenderjahr mindestens den doppelten AHV-Mindestbeitrag einbezahlt hat, bzw. via Arbeitgeber:innen mindestens der doppelte AHV-Mindestbeitrag einbezahlt wurde.

Der doppelte AHV-Mindestbeitrag ist CHF 1028. Um diesen zu erreichen ist folgendes Erwerbseinkommen notwendig:

Angestellte: Mindestverdienst jährlich alle versicherten Erwerbseinkommen zusammen CHF 9701
Selbstständigerwerbende: Mindestverdienst jährlich insgesamt CHF 19 402

Fällt das Jahreseinkommen unter obgenannte Schwellen, muss sich die Ehepartner:in selbst um die Einzahlung des Mindestbeitrags kümmern.

Hinweis: Diese Regelung gilt auch für Personen in eingetragener Partnerschaft, Sie gilt jedoch nicht für Konkubinatspaare: Die AHV-Beitragszahlungen unverheirateter Personen haben keinen Einfluss auf die erforderlichen AHV-Beitragszahlungen der Partner:in.

Pensionierte

Nicht erwerbstätige Pensionierte sind von der Beitragspflicht an die AHV, die IV und die EO befreit.

Pensionierte mit einem Erwerbseinkommen von bis zu einem Freibetrag von CHF 16 800 im Jahr brauchen auf dieses keine Abgaben an die AHV, IV und EO zu entrichten (Freibetrag). Auf das Erwerbseinkommen, das über dem Freibetrag liegt, wird der normale Ansatz für Erwerbstätige erhoben.

AHV-Rente bis ins Alter von 70 Jahren mit AHV-Beiträgen verbessern

Seit der AHV-Reform 21 haben erwerbstätige Personen bis 5 Jahre über das Referenzalter (Männer bis 70, Frauen je nach Jahrgang gestaffelt 69 bis 70 Jahre) das Recht zu wählen, ob für den Verdienst bis CHF 16 800 pro Jahr die AHV-Beiträge bezahlt werden sollen oder nicht. Werden sie erhoben, haben sie allenfalls einen positiven Einfluss auf die Rentenhöhe. Das ist insbesondere für Kulturschaffende, die über das Referenzalter hinaus erwerbstätig sind, eine Möglichkeit zur Rentenverbesserung.

Ob auf das geringfügige Einkommen die AHV-Beiträge erhoben werden sollen oder nicht, muss der AHV-Ausgleichskasse bis zum 31. Dezember des entsprechenden Beitragsjahres gemeldet werden.

Arbeitslose

Beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum RAV gemeldete Arbeitslose sind in der AHV, IV und EO versichert. Die AHV-Beiträge werden auf das Arbeitslosentaggeld erhoben, aufgeteilt wie im Angestelltenverhältnis: Die eine Hälfte wird vom Taggeld abgezogen, die andere Hälfte legt die Arbeitslosenversicherung dazu.